Davos X-Trails

Davos X-Trails / Davos (Schweiz)
29. Juli 2023

Bericht: Rudolf / Fotos: Rudolf, Alpha-Foto


Noch 2020 fand in Davos der traditionsreiche "Swissalpine" statt. Dann kam die Corona-Pause und in diesem Jahr sollte der Swissalpine mit ganz neuen Strecken in Chur stattfinden. Kurzfristig wurde dieser Lauf aber wegen finanziellen Problemen noch abgesagt.


Als Nachfolger des "Swissalpine" fanden in Davos die "X-Trails" statt, mit den gleichen Strecken wie beim Swissalpine, aber mit anderen Bezeichnungen. Ich wollte in Davos die lange Strecke laufen, Bettina beim abgesagten Swissalpine eine Woche später und in Davos dann nur den Halbmarathon.


Neben den Kinderläufen boten die X-Trails Strecken über 9,3 km und 163 Hm (Bronze), 23,6 km und 631 Hm (Silber), 42,7 km und 1424 Hm (Gold) und 67,6 km und 2644 Hm (Diamond) an. Da die Strecken von Gold und Diamond sich erst nach 30 km trennten konnte man dort noch von der Diamond Strecke auf die Gold Strecke wechseln.


Bettina, Pauline und Paul starteten auf der "Silber" Strecke über 23,6 km Strecke. Der Start war in Klosters um 8:40 Uhr. Die Strecke führte nach dem Start von Klosters leicht ansteigend auf der einen Seite des Flußes Landquart über Monbiel hinauf und auf der anderen Seite wieder nach Klosters hinab (etwa km 9). Weiter ging es über die Stützbachschlucht immer im Wald zum Wolfgangpass hinauf. Dort war mit 1631 m der höchste Punkt erreicht. Von dort ging es leicht wellig am Davosersee vorbei nach Davos ins Ziel. Insgesamt hatte die Strecke 23,6 km bei 631 Hm (negativ 279 Hm).


Paul erreicht in schnellen 2:04 Stunden das Ziel und war damit Sieger seiner Altersklasse. Pauline kam in 3:46 Stunden und Bettina in 3:47 Stunden ins Ziel.


Ich war für die "Diamond" Strecke angemeldet, wollte mir aber die Entscheidung nach 30 km auf die "Gold" Strecke zu wechseln vorbehalten. Ich startete um 7 Uhr bei schönem Wetter und angenehmen Temperaturen in Davos. Ich hatte mir die Cut-Off Zeiten aufgeschrieben um an der Weiche nach Befinden, Wetter und Zeit die Strecke wählen zu können. Zunächst führte die Strecke etwa einen Kilometer auf einer Straße durch Davos. Hier konnte man gut überholen und sein Tempo finden. Danach zweigt man auf den Wanderweg ins Dischmatal ab. Die etwa 13 Kilometer durch's Dischmatal bis Dürrboden waren leicht ansteigend (450 HM). Dies konnte ich wie geplant bis auf zwei Rampen komplett laufen. Dürrboden erreichte ich mit einer Stunde Differenz zum Cut-Off. Der erste Verpflegungspunkt bei km 7 hatte nur Wasser, die anderen Verpflegungspunkte (der erste volle war dann in Dürrboden) waren mit Wasser, Iso, Cola und (je nach VP unterschiedlich) mit Bananen, Wassermelonen, Riegel, Brot, Trockenfleisch, Käse, Salzbrezeln, Schokolade und Gemüsebouillon gut bestückt. Kurz hinter Dürrboden begrüßten uns dann auch Alphornbläser.

Ab Dürrboden folgte der erste längere Aufstieg zum Scalettapass (2606 m) mit 500 Hm Steigung auf 4 Kilometer. Die Anstiege zu allen drei Pässen musste ich natürlich gehen, man kann sich dabei auch etwas erholen. Es folgte der landschaftlich außerordentlich schöne Panoramaweg. Der Panoramaweg ist ein leicht fallender, teils felsiger Pfad, der einen steil abfallenden Berg über einem entlegenen Tal quert. Konzentration und ein bisschen Vorsicht sind geboten. Der Pfad bietet viele Blumen und schöne Ausblicke. Am Ende stand der zweite, für mein Gefühl anstrengenste Anstieg, zum Sertigpass (300 HM auf 3 Kilometer) an. Der Sertigpass ist mit 2739 m der höchste Punkt der Strecke, ein VP war eingerichtet. Es wurde nun zunehmend wolkiger. Für mich immer wieder schön und spannend, wenn auch anspruchsvoll zu laufen, ist der dann zunächst steile und steinige Pfad hinab ins Sertigtal.

An der Weiche angekommen (etwa km 31) wurde wohl jeder Diamond Läufer vom Rennarzt kurz angesprochen. Da ich mich gut fühlte, das Wetter nicht nach Gewitter aussah und die Cut-Off Distanz 1:30 Stunden betrug entschied ich, die angemeldete lange Strecke weiter zu laufen. Kurz nach der Weiche in der Nähe des Wasserfalles befand sich der nächste VP. Es folgte der dritte Anstieg zum dritten Pass, der Fanezfurgga (2580 m). Dazu mussten nochmals fast 700 Hm auf 5 Kilometer bewältigt werden. Auch dies war wieder ein blumenreicher Anstieg durch ein entlegenes Tal. Oben angekommen war ein kleiner VP aufgebaut und wieder folgte ein langer, zunächst steiniger Abstieg nach Monstein, der Spaß machte (900 HM auf 5 Kilometer abwärts). Läufer, die mich bergan überholt hatten, konnte ich teilweise dabei wieder überholen. 41 km waren in Monstein bewältigt. Am VP konnte man hier auch das Monsteiner Bier probieren.

Von Monstein war noch ein vierter Anstieg (350 Hm auf 3 km) auf einem breiteren Waldweg zu bewältigen. Mittlerweile hatte sich der Himmel zugezogen und es regnete leicht. Aber im Gegensatz zum Vortag gab es kein Gewitter. Weiter ging es leicht ansteigend mit Blicken ins Landwassertal zur Rinerhorn Bergstation und abfallend auf einem Pfad zurück ins Sertigtal. Im Gegensatz zu 2020 war der ehemalige Pfad eine Bike Strecke. Für die Wanderer war daneben ein neuer, nicht mehr gut zu laufender Pfad errichtet worden.


Bei Sertig-Dörfli führte die Strecke, wie beim Marathon, über schöne, aber teils wurzelige Waldwege und eine Hängebrücke nach Clavadel und weiter zurück nach Davos.

Nach 11:36 Stunden hatte ich das Ziel erreicht und war sehr zufrieden mit dem Lauf. Das Zeitlimit hatte 14 Stunden betragen. Für Marathon und 68 km Läufer gab es im Ziel neben der Zielverpflegung (u.a. mit Monsteiner alkoholfreiem Bier) noch ein Bon für ein Getränk und ein Essen. So konnte ich noch eine Pizza essen, die ich gerne mit Bettina und Pauline teilte, die mich im Ziel erwartet hatten. Es ist immer schön wenn man nicht ganz alleine im Ziel ist. Danke für die Geduld zu warten!



Es war ein anstrengender aber landschaftlich herausragender Lauf in den Alpen. Die Organistaion bis auf die fehlende Busverbindung am Morgen sehr gut.

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