Footsteps of Alexander the Great / Usbekistan
26. April bis 03. Mai 2025
Bericht: Ursel, Fotos: Ursel und Global Limits
Immer auf der Suche nach interessanten Laufabenteuer, stoßen wir bei Stefan Betzelt auf den neuen Etappenlauf in Usbekistan.
Dieses Land haben wir noch nie bereist und somit macht uns der Lauf sehr neugierig.
Usbekistan ist ein zentralasiatischer Staat und eine ehemalige sowjetische Teilrepublik. Bekannt ist das Land vor allem für seine Moscheen, Mausoleen und andere Stätten an der Seidenstraße, einer alten Handelsroute zwischen China und dem Mittelmeer. Der größte Teil des Landes wird von 80% Wüste eingenommen.
Ingo und ich sind schon sehr auf dieses Abenteuer gespannt und fliegen am 24.04.2025 von Frankfurt über Istanbul nach Samarkand. Die Flugzeit beträgt insgesamt 6 Std.
Treffpunkt aller Läufer/innen ist Samarkand. Vor dem Lauf erkunden wir mit einer Stadtführung Samarkand. Sie ist die zweitgrößte Stadt von Usbekistan und die bunten Moscheen sind sehr beeindruckend und wie in Tausend und einer Nacht.
Nach dem Eröffnungsessen am Abend fahren wir am anderen Morgen mit dem Bus ins Sentob-Tal, hier ist Start des Rennens. Wir werden an 6 Tagen vom Nuratagebirge nach Bukara laufen.
Der Lauf teilt sich in 6 Etappen auf, 1. Etappe 32 km, 2. Etappe 38 km, 3. Etappe 41 km, 4 Etappe 64 km, 5. Etappe 38 km, 6. Etappe 17 km.
Die ersten 3 Etappen finden im Nurata-Gebirge statt und sind mit Auf-und Abstiegen profiliert, das bedeutet für uns 4800 Höhenmeter müssen erlaufen werden.
Die letzten 3 Etappen sind in der Wüste und Steppe flach auf Sand und Grasboden.
Die gesamte Strecke führt uns entlang der Seidenstraße auf den Spuren von Alexander dem Großen. Wir laufen 230 km durch endlose Steppengebiete, Gebirgstäler und Wüste und durchqueren Dörfer und treffen immer wieder sehr freundliche und liebenswürdige Menschen die uns ihre Gastfreundschaft zeigen. Die Kinder winken uns neugierig zu und wollen abgeklatscht werden.
Vorausgesagt sind ca. 25 Grad, wir wurden aber mit einer unendlichen Hitze von ca. 38-40 Grad überrascht und somit wurde die Hitze zur größten Herausforderung!
Auch Im Nuratagebirge ist es heiß, aber oft mit leichtem Wind, so dass wir die Hitze besser weggesteckt haben. Die Nächte sind sehr kalt und wir sind froh, dass wir den dicken Schlafsack dabei haben.
Einzig am Startort übernachten wir in einem Gästehaus. Alle nachfolgenden Etappen sind wir in Zelten und in der 4. Etappe nächtigen wir in einem Jurtenlager.
Gewöhnungsbedürftig ist für mich das Essen, denn wir sind Selbstversorger, das bedeutet das gesamte Essen muss in Form von Trekking-Nahrung mitgebracht werden. 10 kg Gesamtgepäck ist erlaubt und das ist schon zu Hause die erste große Herausforderung. Beim Race-Check wird akribisch die Pflichtausrüstung kontrolliert, aber vor vor allem dass das vorgeschriebene Gesamtgewicht nicht überschritten wird. Während dem ganzen Lauf begleiten uns 3 Ärzte um professionell eingreifen zu können.
Der Lauf mit allen Etappen war sehr anstrengend, besonders in der Wüste da keinerlei Beschattung durch Bäume vorhanden war. Alle 8-10 km gab es Checkpoints zum Auffüllen unserer Wasserflaschen oder Trinkblase, und man konnte sich unter dem Baldachin im Schatten ein wenig erholen. Wir lassen uns regelmäßig zur Abkühlung Wasser über den Kopf schütten. Leider hat die Hitze vielen sehr zugesetzt, so dass 1/4 aller Läufer einzelne Etappen nicht finishen können. Die Ärzte haben viel Arbeit, die Blasen der Läufer zu versorgen.
Mental musste man gerade in der endlosen Wüste/Steppe stark sein, denn es gibt keinerlei Ablenkung, gerade wenn man in einem Läufertief steckt. Einzig die Landschildkröten zauberten uns zwischendurch ein Lächeln ins Gesicht.
Im Nuratagebirge erfreuen wir uns an vielen schönen Felsformationen, aber auch da ist es trocken und die Landschaft zeigt sich uns nur in Brauntönen.
Erwähnenswert ist die 2. Etappe, denn wir zelten auf 1100 HM an einem See voller quakender Frösche. Wer keine Oropax dabei hatte, kann sich die ganze Nacht das Froschkonzert anhören.
Auch die Übernachtung im Jurtezelt ist ein kleines Erlebnis für sich, wir schlafen mit 6 Personen in Betten und können hier nach 3 Tagen duschen. Das war ein herrliches Gefühl.
Die heftigste Etappe folgt am 4. Tag mit 64 km in der Wüste. Denn es folgen endlose Wüste und Steppenwege, die kein Ende nehmen wollen. Da musste man sehr hart zu sich selbst sein, 10,5 Std sind wir unterwegs, aber solange mein Kreislauf mitmacht ist Aufgeben zu keiner Zeit eine Option.
Danach folgt erneut eine Langstrecke von 38 km, das ist erneut sehr hart, da nur endlose Wüstenwege im Sand und voller Sonnenbestrahlung zu laufen sind.
Die letzte Etappe durch Steppe und Wüste mit 17 km bringt uns dann ins Ziel und da weiß ich, wir werden erfolgreich finishen.
Ingo und ich haben es geschafft und finishen glücklich am 3. Mai, mit dem Einlauf beim Denkmal in der alten Nur Festung von Alexander dem Großen.
Wir sind zufrieden, denn von 90 Läufern können wir uns den 51. Platz sichern.

Fazit: Der Lauf war perfekt organisiert, die Markierungen waren top und die Zelte waren beim Zieleinlauf immer aufgebaut. Die Kameradschaft und Hilfsbereitschaft trotz Wettkampf ist beeindruckend und einmalig!! Die Stimmung war einfach toll, das machen die Läufe bei Stefan Betzelt aus! Vielen Dank Stefan!
Man sollte sehr gut trainiert und hitzefest sein. Es ist ein Laufabenteuer welches alles abverlangt! Die Hitze und die monotone Wüste/Steppe erfordern Durchhaltevermögen.