Stäffeleslauf - Lauf auf Deutschlands längster Treppe
Bericht: Armin / Fotos: Veranstalter & privat
Anfang des Jahres reifte der Gedanke, läuferisch mal wieder was echt verrücktes zu machen. Mein Bruder schickte mir in 2024 aus dem Urlaub im Nord-Schwarzwald ein Fotos, darauf stand Stäffeleslauf 2024 - Lauf auf Deutschlands längster Treppe. An dieses Bild erinnerte ich mich Anfang Januar, man kann ja mal gucken ... da stand dann in der Ausschreibung "1987 Stufen, 52% Steigung, Anmeldung ab Ende März"
Kurz überlegt, mit Anja, gleichzeitig Run 4 Fun Mitglied und Ehefrau gesprochen und "Ende März" dick im Kalender angestrichen. Der Tag der Anmeldung war gekommen, wir hatten einen der raren 280 Startplätze ergattert, das Training konnte beginen. In Saarbrücken gibt es mit der Himmelsleiter die längste Treppe im Umkreis, 176 Stufen. Da ging es für uns beide nun Woche für Woche hoch und runter ... schnell stellte sich heraus, wir haben keine Ahnung, auf was wir uns da eingelassen haben. Dies bestätigte dann am 23. Mai der erste Blick und Eindruck, als wir zum ersten mal vor der Treppe der Zahnradbahn Bad Wildbad standen. Kein Bild kann auch nur annähernd vermitteln, WIE steil diese Treppe tatsächlich ist ...
Nachdem wir im Hotel eingecheckt haben, ging es in den Startbereich, Nummern abholen, Kleiderbeutel abgeben, nochmal ins Hotel und bissel versuchen die Aufregung zu vermindern, was nicht gelang ...
Der Start des ersten Läufers war um 18.30 Uhr, jeweils zwei Läufer / Läuferinnen gingen alle 30 Sekunden auf die Strecke, deshalb auch das limitierte Angebot an Startplätzen. Die Organisation war perfekt! Der Start selbst war in der Talstation der Zahnradbahn, weil es hier für alle Angemeldeten natürlich viel zu eng wäre, tummelten sich alle davor im Eventbereich. Per Aufruf etwa eine Minute vor dem persönlichen Start wurden die kommenden Nummern in die Menge gerufen. So gab es keinerlei Stress, kein Gedränge, nix.
Der Start von Anja und mir war um 18 Uhr 49 und 30 Sekunden. Ich wollte unter 20 Minuten bleiben, Anja "oben ankommen". So ging es auf die Strecke und nach etwa 400 Stufen fingen die Beine an zu brennen. Spätestens jetzt, nach einem Viertel der Treppe, wussten wir, so was kann man nicht trainieren. Es ist ein Unterschied ob ich in Saarbrücken 176 Stufen hochlaufe oder gehe und dann wieder runter ... hier gab es nur eine Richtung - BERGAUF!
Jeder begann für sich zu kämpfen, bei Stufe 1000 gab es Wasser, eine Wohltat. Irgendwann war das Ziel in Sicht. Ich hab nach 16.58 Minuten das Ziel der Bergstation erreicht, Anja nach 29.26 Minuten. Da darf man dann auch mal eine Träne des Stolzes vergießen, wenn man unterwegs unbeschreibliche Schmerzen und Erschöpfung besiegt hat, nur um danach sagen zu können, ich hab die Längste Treppe Deutschlands besiegt ...
Es war eine rundum perfekt organisierte Veranstaltung, Danke an den TSV Wildbad