Madagaskar Ultra Trail

Madagaskar Ultra Trail 2019

14.07.2019.-20.07.2019

150km/6 Tage

"Bleib doch wo der Pfeffer wächst"

das haben wir zwar nicht getan und sind von Madagaskar, der viert größten Insel der Welt zurückgekehrt.

In Nachbarschaft zu den französischen Inselkolonien RéUnion und Mayotte findet man nach 10 Stunden Flug auf der Ostseite Afrikas die Insel der Gewürze mit ihrer endemischen Vegetation, Tierwelt und einem von RACING MADAGASCAR zum 4.mal organisierten Stage-Run über 6 Etappen, 150Km und 2000Hm.

Etappe 1    22km

Etappe 2    25,6km

Etappe 3    26,5km

Etappe 4    41km

Etappe 5    28,2km

Etappe 6    9km +4 km mit den  Polioerkrankten im Rollstuhl                                             

Vergangene Französische Kolonialzeit und politische Machtkämpfe haben in einem der ärmsten Lander Welt ihre Narben hinterlassen, so dass die einzige Nord-Süd Piste von der Hauptstadt Tananarivo nach Norden nur eine Durchschnittsgeschwindigkeit von 40km zulässt.  So mussten wir zum Startpunkt nach Diego Suarez fliegen, zusätzlich 3 weitere Stunden mit dem 4x4, dem einzigen Fortbewegungsmittel neben Ochsenkarren zum ersten Camp, dem Wasserfall von Anivorano.

Whooow!!! Ein „Luxuscamp“ mit Dusche, Toiletten und Vollverpflegung sind von dem erfahrenem Team um Sonja und Patrice aufgebaut worden. Kein Wunder, wenn man schon mit "Four Desserts" und "Tour de Gauloises" hunderte von Läufern durch die Insel schleuste weiß man wo´s langgeht. Aber so groß solls nicht mehr sein und etwas mehr für die Einheimischen und Naturliebhaber bringen. Also weg vom Megarennevent hin zum persönlichen und das konnten wir 11 Ausländer aus USA, Schweden, Belgien, Schweiz und ReUnion in vollen Zügen genießen.

Gestartet wurde nach einem französischen Frühstück mit Weißbrot, Marmelade und Honig oder Reis mit Gemüse und Fleisch - so wie es die „ Lokals“  bevorzugen - gemütlich um 8.00 Uhr.

Die überschaubaren Tagesetappen von 22km bis zu 41km ließen bei Kaffee oder Tee am Nachmittag Freiraum zum Trocknen der Schuhe, für Massagen der gestressten Muskeln  und

Jede Etappe führte nicht nur mehrmalig durch Flüsse (auch schon mal Po-hoch) und lange Sandtrails, sondern zeigte auch andere Landschaften der Trockensavanne und Regenwald. Die Naturwunder der Insel zogen an uns vorbei und unsere Begeisterung kannte keine Grenzen. Besonders das Farbspiel der leuchtend rotbraune Erde faszinierte mich sehr.  Für die Buschbewohner sind wir eine willkommene Abwechslung und viele Kinderhände winken uns zu und singen  begeistert   an  einigen  Checkpoints. Die   Strecken gestalten sich somit abwechslungsreich und sehr kurzweilig.

Der Baobabwald mit seinem meterdicken Stamm, die Tsingys, Erosionspitzen in weiß und rot, farbenprächtige Canyon und trockene Salzflächen die in der 3Monatigen Regenzeit weite Landstriche unpassierbar machen. Aber jetzt ist Winter und ohne Sonne am Abend ist Jacke angesagt

Ständiger Begleiter ist ein steter starker Wind der die 30° beim Laufen mildert (aber anstrengend gegen den Wind zu laufen)  und die Zelte wackeln lassen. Aber das 35köpfige Team weiß damit umzugehen und so stehen die Zelte ( übrigens Safarizelte mit Stehhöhe ) bombenfest.

Die letzte Etappe brachte uns erneut nach DiagoSuarez wo wir als Abschluss einen Solidaritäts lauf mit Poliogeschädigten (die Lähmung ist leider hier immer noch vohanden) im Rollstuhl 4Km durch die Stadt begleiteten. Schön war es für uns zu erleben, mit welcher Freude und Begeisterung die Rollstuhlfahrer mit uns Läufer  durch die Stadt fuhren. Es wurde laut gesungen und immer wieder geklatscht! Wir wurden ca 500m  vor dem Ziel  von den Rollstuhlfahrer abgeholt und ins Ziel mit Anfeuerung begleitet.

Am Abend wurden alle Finisher bei einem kleinen Büfett mit einer tollen Medaille  für die Anstrengungen belohnt.

Winner over all war ein 23jähriger Madagassi der die 150km in 11 Stunden 34 Minuten lief.

Im Anschluß begeisterte uns auf einem dreitägigen Privattrip durch die Naturparks von Ankarana und Ambermountain die kleinsten Chamäleon, Lemuren und größten Fledermaushöhlen.

Fazit : eine echtes rustikales Laufabenteuer mit Vollsupport - für 2020 erneut vorgemerkt.

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